
Solange man Latusek nichts zu trinken gibt, ist er durchaus als liebenswerter Mensch zu bezeichnen, der sein Leben mal mehr, mal weniger im Griff hat. Sobald man aber anfängt diesen Kerl mit Alkohol zu füllen, wird aus einem niedlichen Mogwai ein Gremlin par excellence.
Als ob man in seinem Kopf zwei Drähte aneinander hält, die sich niemals im Leben hätten treffen dürfen, rastet Latusek komplett aus und lässt sich durch nichts und niemanden dabei aufhalten. Hier hilft nur eins: Abhauen und den Kerl seinem Schicksal überlassen. Zwei bis sechs Stunden später hievt man ihn dann einfach aus dem Kofferraum eines Taxis, bringt ihn ins Bett und wartet bis zum nächsten Morgen. Ob Bratislava, Hamburg oder HV, mit dem Mann zusammen wird es nie langweilig, aber immer brandgefährlich.
Der Grund für Latuseks Metamorphosen liegt klar auf der Hand: Einsamkeit am Arsch der Welt. Keinen Bruder, keine Rheinstaumelder, kein gar nichts. Da muss man einfach jedes Mal komplett überpacen, wenn man einmal im Jahr in die Zivilisation kommt.

Latusek verfügt über ein außerordentliches künstlerisches Talent und kann zeichnen/malen wie kein Zweiter. Es wundert uns sehr, dass er bis zum heutigen Tage noch nirgends eine eigene Galerie hat oder sonst wie Kohle damit verdient. Auch an der Gitarre beweist er immer wieder Talent und erfreut seine Zuhörer beispielsweise mit Eigenkreationen über traditionelle türkische Eierspeisen.
Aufgrund der 500 Kilometer Entfernung zu allen anderen Rheinstaumeldern wurde Latusek in den Stand des Ehrenmitglieds unserer Vereinigung erhoben. Apropos mit Glied. Nein, das würde zu weit gehen …